Korbsessel auf einer Dachterrasse

Dachgarten. Grünes Paradies.

Wer keinen „richtigen“ Garten hat, muss nicht verzweifeln. Mit einer geschickten Pflanzenauswahl können auch bisher grünlose Bereiche wie Dächer und Innenhöfe in kleine blühende Paradiese umgewandelt werden. Selbstverständlich ist Dachgarten nicht gleich Dachgarten. Er kann ein verlängerter Hausgarten sein, der über eine Garage läuft, quasi als Fortsetzung des eigentlichen Gartens auf gleichem Höhenniveau. Oder eine pflegeextensive Dachbegrünung, die sich vollkommen selbst überlassen ist. Sie ist die extremste Dachgartenform. Für sie steht nur eine stark begrenzte Pflanzenauswahl zur Verfügung, wie beispielsweise sukkulente, wasserspeichernde Stauden wie Fetthenne oder Hauswurz.

Unsere Gehölzempfehlungen beziehen sich auf ungeschützte, dem Wind ausgesetzte Terrassenflächen, wie sie bei den meisten Dachgärten anzutreffen sind. Für zugige Durchgänge kommen ebenfalls viele winderprobte und schattentolerante Dachgarten- Gehölze in Frage. Die angegebenen Wuchshöhen beziehen sich auf das Wachstum in natürlichem Boden und können deshalb nur eine Richtschnur sein. Unter typischen Dachgarten- Bedingungen werden sie erst nach sehr vielen Jahren, mitunter niemals erreicht.Pflanzen auf einem Dach sind einer stärkeren und vor allem längeren Sonneneinstrahlung ausgesetzt als Pflanzen im Garten. Die Folge ist eine hohe Verdunstung, die durch permanenten Windgang noch verstärkt wird. Hitze- und windempfindliche Gehölze wie Pachysandra oder viele fein- und buntlaubige Gehölze, leider auch die meisten Klettergehölze, scheiden deshalb für diesen Standort aus. Besonders dachgartentauglich sind genügsame Nadelgehölze.




Ein entsprechendes Angebot an Bodenfeuchte kann die hohen Strahlungswerte bis zu einem gewissen Grad kompensieren. Wegen der oft geringen Bodentiefe von Dachgärten sind die Wasserreserven aber begrenzt. Ausgefeilte Bewässerungsautomatiken, wie sie im Fachhandel angeboten werden, übernehmen die kontinuierliche, mühelose Versorgung der Pflanzen mit Feuchtigkeit.

Ein weiterer Knackpunkt ist die Winterzeit mit ihrer weiten Temperaturamplitude. Klirrend kalten Nächten folgen mitunter sonnenreiche Januartage, die die Gehölze zum Wachstum anregen. Kehrt nachts der Frost zurück, kann es zu Rindenschäden kommen. Empfindlichere Gehölze auf dem Dachgarten sollten Sie deshalb während der Frostperiode durch Reisig oder Sackleinen abdecken.

Tipp

Ihr Auto unter dem Öko-Dach. Gut geeignet sind folgende Sorten: Hauswurz (Sempervivum) Fettkraut (Sedum) Thymian (Thymus) Bärenfell-Gras und Blau-Schwingel (Festuca- Sorten)